Wenn Menschen mit „Behinderungen“ beruflich selbständig werden, erleben sie eigene Wandelungen und setzen andere Akzente. In ihren neuen Berufen lernen sie andere Lebenssphären kennen, zum Beispiel Menschen, die langsam ihre Gedächtnisfähigkeit verlieren. Die einstige Technikerin entdeckt das klassische Gedicht. Bei so genannte behinderte MusikerInnen aus der DDR entwickelte sich das Musizieren vom Spaß zum unfreiwilligen Hauptberuf. Ein einstmals sehender Angestellter beflügelt mit Lied-Opern. SängerInnen erleben jiddisches Liedgut als universell gültig. Die neuen Umstände und Einflüsse veränderten ihre Einstellungen, Wünschen und Hoffnungen. Neue Gegenstände in Liedern, Texten und Musik rücken in den Vordergrund. So wenn die Lebensumwelt durch Geflüchtete bereichert wird, die ein friedliches Zusammenleben erwarten. Die Verbindung von Bild und Gesang ist ein Fokus der Aufführungen. Diese Idee ist von DaDa und Jean Dubuffet inspiriert. Der Gesang orientiert sich am jeweiligen Bühnenbild. Wir offerieren mit Bild, Lied, Text und Musik, wie sich bei Menschen mit und ohne „Behinderungen“ Akzente verschieben.
Sängerin trifft Demenz
Am 25.11.2016, 19:00 – 22:00 Uhr
zu Gast bei Ed Montgomery und Christoph Kühl im Kühlspot Social Club,
Lehderstrasse 74-79, 13086 Berlin-Weissensee
Das Musizieren mit demenzkranken Personen regt die Sängerin Mone Bleidorn zu Gedichten und Liedern an. Auf dem Piano wird sie von Johannes Gahl begleitet. Texte und Gedanken werden von der Autorin Anne Allex beigesteuert. Den Rahmen bildet ein Bühnenbild aus Wahrnehmungen der Vorgänge in Altenheimen und mit alten Menschen von Maira C. Gomez. Lieder, Lyrik und Bild veranschaulichen die Wichtigkeit der kulturellen Teilhabe für Menschen mit bereits durchbrochenem Erinnerungsvermögen.
Anfahrt: TRAM M2 ab Alexanderplatz, Lage: kuehlspot.com/contact.html
Lieder als Hoffnungstrahl
Am Fr., 9.12.2016, 19:00 – 22:00 Uhr
Zu Gast im Café La Bohéme, Winsstraße 12, 10437 Berlin
Zur Tramptour trafen sich jedes Jahr SängerInnen und MusikerInnen. Im Urlaub tourten Thomas und Wolfgang Vallentin gemeinsam mit einer bunten Truppe „körperbehinderter“ und unbehinderter MusikerInnen durch die DDR. Seit 1990 sind sie in der Kultur tätig oder machten ihr Hobby zum Beruf. So wie die Zeiten änderten sich die Lieder. Im Jahr 2000 gründeten einige wenige von ihnen den Verein „LiederLeute“ mit. Anne Allex führt durch die Veranstaltung. Die Kabarettistin Charlotte zu Kappenstein reüssiert satirisch zur Gegenwart. Maira C. Gomez überrascht mit ihrem Bühnenbild.
Anfahrt: ab Alexanderplatz TRAM M2 bis Knaackstr. /Imm.kirchstr., rechts einbiegen in die Immanuelkirchstraße, vorlaufen bis Winsstraße und diese linker Hand überqueren, Lage: http://veranstaltungen.meinestadt.de/berlin/location-detail/1434208
Verwunschene Prinzessinnen
Am Fr., 27.01.2017, 19:00 – 21:00 Uhr
Zu Gast beim Künstler Bernhard Lückfeldt, Kunstforum Belziger 1 e.V., Belziger Str. 1, 10827 Berlin
Gedichte sind wie verwunschene Prinzessinnen. Wir hören Lyrik von scheinbar längst vergessen geglaubten DichterInnen wie Hölderlin, Rilke, Heine, Droste-Hülshoff. Sie verkörpern Sehnsüchte und Hoffnungen als Kritik in ihrer Zeit, erzählen vom Los und von den Kämpfen der Armen. Das beschreibt die Autorin Anne Allex. Warum Gedichte und Lieder im jeweiligen Wortgewand ihrer Zeit erscheinen müssen, erklärt die Satirikerin und Dichterin Ellen Marion Maybell mit eigenen Gedichten und Liedern. Rezitationen und Gesang werden von Jorge Idelsohn am Klavier begleitet. Maira C. Gomez malt ein Bild.
Anfahrt: Bus M48 bis Kleistpark ab Alexanderplatz, Lage: galerie-b1.de/Kontakt/kontakt.html
Lied-Opern
Am Fr., 17.02.2017, 19:00 – 21:00 Uhr
zu Gast bei bei 030visuell, Friesenstr. 13, 10965 Berlin–Kreuzberg
Mit Gedichten, Stücken und Lied-Opern öffnen der blinde Musiker Markus Virck und die Sängerin Sarah Fuhs Einblicke in andere Welten. Sie zeigen deren vage Konturen: wilde Landschaften, einfaches Leben. Vom Miteinander im Leben, der Arbeit und beim Musizieren träumen sie von einem guten Leben ohne Ausschlüsse. Wie kritisch sich das heutige Überleben darstellen kann, erzählt die Autorin Anne Allex. Die Hoffnungen der Lied-Opern nimmt Maira C. Gomez in ihren Illustrationen vom Leben der LandarbeiterInnen in Kooperativen Südamerikas auf, die zeigen, wie Gemeinschaftlichkeit das Leben bereichern kann.
Anfahrt: Bus 248 ab Alexanderplatz/ U-Bhf. Gneisenaustraße, Lage: www.030visuell.de/
Melodien von Spaß und Trauer
Am Fr., 03.03.2017, 19:00 – 21:00 Uhr
zu Gast bei bei 030visuell, Friesenstr. 13, 10965 Berlin–Kreuzberg
Jiddische Lieder und Stücke erinnern an die jüdische Kultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sonst hören wir sie nur noch auf Schelllackplatten vom Grammophon. Die Gitarristin Sibyll Plappert singt von Zeiten, in denen wegen Rassismus, Behindertenfeindlichkeit und Chauvinismus massenhaft Menschen ihr Leben verloren. Bei wachsender Armut vor der eigenen Haustür, den Flüchtlingsbewegungen und der Kriege in der Welt gewinnen diese Lieder eine ganz neue Bedeutung, wie die Autorin Anne Allex weiß. Der Stimm- und Instrumentalkünstler Olaf Garbow untermalt die Lieder und Texte instrumental. Dies reflektiert Maira C. Gomez in ihrem Bühnenbild.
Anfahrt: Bus 248 ab Alexanderplatz/ U-Bhf. Gneisenaustraße, Lage: www.030visuell.de/